Herausforderung Nachkriegsarchitektur
Zum denkmalpflegerischen Umgang mit Gebäuden der 1950er bis 1970er Jahre
_von Ingrid Scheurmann
Mit dem Ruf „Die Mauer muss weg!“ hat der Deutsche Herbst den bis dato spektakulärsten Angriff auf ein Großbauwerk der Nachkriegszeit in Gang gesetzt. Zahllose sogenannte Mauerspechte machten sich diesen Auftrag zu eigen und gaben am 9. November 1989 mit Hammer und Meißel den Startschuss für die Beseitigung einer im Wortsinn brutalen Betonarchitektur. Seither fungieren von den wenigen verbliebenen vornehmlich die attraktiv bemalten Segmente weltweit als Wahrzeichen für die endgültige Überwindung des Kalten Krieges, während der ungleich größere Rest als Schreddermaterial beim Autobahnbau entsorgt worden ist. Nach einer Standzeit von knapp 30 Jahren ist die Mauer seit 1990 weitgehend aus dem Stadtbild Berlins verschwunden.
Nicht einmal fünf Jahre später hatte sich der Abrisskonsens aber bereits überlebt. Die politischen Entscheidungsträger sahen sich wegen des annähernden Komplettverlusts des vormals so verhassten Bauwerks mit Vorwürfen konfrontiert – dies wegen des inzwischen anerkannten globalen Zeugniswerts, aber auch wegen des verschenkten touristischen Potenzials.1 Kennzeichnungen des Mauerverlaufs, Kunstaktionen, Erlebnisparks, selbst Teilrekonstruktionen avancierten seither auf die kulturpolitische Agenda und konnten doch an der Faktizität des Denkmalverlusts nichts mehr ändern. Heute virtualisiert Yadegar Asisis Mauerpanorama das, was materiell großflächig verschwunden ist. Einzig an der Bernauer Straße bleibt die vormalige Grenzanlage – eingebettet in eine komplexe Gedenkstätte – noch ansatzweise erfahrbar.2 Deren Wert als Denkmal und Erinnerungsort gilt inzwischen als unstrittig. Nicht zuletzt der deutsche Antrag auf Verleihung des europäischen Kulturerbesiegels unterstreicht die gesellschaftliche Neubewertung.
Nun lässt sich die Berliner Mauer schwerlich mit Wohn- oder Kirchenbauten, Stadtautobahnen oder Großstrukturen der Nachkriegszeit vergleichen, und doch ist all diesen Bauproduktionen eines gemeinsam: ihre fehlende Akzeptanz in der Bevölkerung. Seit geraumer Zeit werden gegen Architekturen der 1950er bis 1970er Jahre allenthalben Abrisswünsche laut. Sie gehen einher mit der Beschwörung kleinteiliger, angeblich besserer und humanerer Formen von Stadtund Landschaftsplanung. Dass auch jüngere, vermeintlich hässliche Bauten Denkmale sein können, wird dabei zumeist gar nicht erst in Betracht gezogen, und diejenigen, die sich für entsprechende Erhaltungsmaßnahmen einsetzen, gelten mehrheitlich als rückwärtsgewandte Verfechter musealisierter Käseglocken-welten. Das Feuilleton hat diese Debatte unter Parolen wie „Schluss mit klotzig!“, „Stümper des Städtebaus“, „Crescendo des Schreckens“ oder „Lasst die Abrissbirne tanzen“3 befeuert. „Groß, grau und hässlich“4 seien die fraglichen Bauten und sie verdienten keine „Rücksicht“, weil sie, so Alan Posener, „unbarmherzig mit ihren Vorgängern aufräumen und in deutschen Städten mehr Verwüstungen anrichten als der Bombenkrieg“.5 Werden die Nachkriegsarchitekturen hier mit Bezug auf die Rede von der „zweiten Zerstörung“ verantwortlich gemacht für den Verlust ihrer Vorgänger,6 so ihre Planer und Architekten in einer Hamburger Ausstellung des Jahres 2013 zu bereitwilligen Profiteuren des Bombenkriegs stilisiert.7 „Der Traum von der guten Moderne“, so Jens Jessens Fazit in Die Zeit, „ist ausgeträumt.“8
Die Erfahrung mit der politisch wie gesellschaftlich gleichermaßen ungeliebten Berliner Mauer hat allerdings gezeigt, dass Vorsicht geboten ist, wenn Vorbehalte gegenüber zeitgenössischen Architekturen in pauschale Abrissforderungen münden – dies zumeist in der irrigen Annahme, dass erhaltenswerte historische Bauten schön zu sein hätten und das Nichtschöne bedenkenlos den Mechanismen der Wegwerfgesellschaft geopfert werden könne. Werte und Bewertungen wandeln sich indes, und Zeugnisse der Geschichte werden oft rascher vermisst, als es sich Abrissbefürworter vorstellen können. Nicht zuletzt deshalb scheint eine nüchterne Bewertung der Nachkriegsarchitektur aus konservatorischer Sicht dringend geboten. Schon dezimieren erhebliche Verluste diese Zeitschicht und unterstreichen die merkwürdige Dialektik von Erinnern und Vergessen, die Denkmalwerte erst vor einer Folie aus Verlust und Zerstörung und im gebührenden zeitlichen Abstand erkennbar werden lässt. Diese Distanz ist mit 40 bis 50 Jahren für die Architektur der 1960er und 1970er Jahre inzwischen zwar längst erreicht, dies jedoch, ohne dass sie damit dem Schicksal entrissen wäre, das im 19. Jahrhundert dem Erbe des Barock beschert war, nachfolgend den Zeugnissen von Historismus, Jugendstil und klassischer Moderne. Das Eigene und zeitlich Naheliegende – wie relativ diese Begriffe auch immer sein mögen – war und ist stets einer besonderen Gefährdung ausgesetzt9 und nicht zuletzt durch neue Ideen von Stadt, Architektur und Landschaftsplanung bedroht.
Dabei hat die Klage über die immer wieder neuen Denkmalverluste bis heute keineswegs dazu geführt, dass wir mit dem jungen Erbe behutsamer umgehen als frühere Generationen. Das Gegenteil scheint der Fall zu sein. Angesichts der massiven Abrisse sind es nur vergleichsweise wenige, die etwa den Verlust des Düsseldorfer „Tausendfüßlers“ (2013), des Centrum Warenhauses in Dresden (2007), des Schimmelpfenghauses (2009-12) und der Raphaelskirche in Berlin (2005), des Stadttheaters in Mönchengladbach (2012) oder des Historischen Museums in Frankfurt am Main (2011) beklagen. Jüngere Architekturen gelten gemeinhin rasch als veraltet und aufgrund ihrer Zeitgenossenschaft auch als alltäglich. Und der interessierte Blick, der hinter dem Veralteten das Alte und andere, divergente Zukunftsvisionen10 oder vergangene Möglichkeitsräume11 schätzen würde, fehlt offenbar auch der Gegenwartsgesellschaft. Der haben Historiker und Philosophen nicht von ungefähr das nur scheinbar widersprüchliche Attribut attestiert, gleichermaßen geschichtsversessen wie geschichtsvergessen zu sein.12 Es gibt mithin Grund zur Sorge um das Erbe der letzten beiden Generationen von Architekten und Stadtplanern, insbesondere solcher Bauten, die sich bislang – anders als etwa Gottfried Böhms berühmte Betonskulpturen im Rheinland – nicht in dem architekturgeschichtlichen Bildgedächtnis verankern konnten und stattdessen die populistische Assoziationskette Beton = brutal = hässlich zu bedienen scheinen.13 Aber was macht das Ertragen des Zeitgenössischen so schwer? Warum denkt das Verdikt „veraltet“ die Preisgabe des Vorhandenen gleich mit, wohingegen der Begriff des „Alten“ Fürsorge und Bewahren assoziiert?
Offenkundig ist der Geschichte der Moderne ein Unbehagen am Zeitgenössischen inhärent,14 das dem Bauen von gestern sowohl die fehlende Vertrautheit des Alten als auch die mangelnde Innovationskraft des gerade erst Entstehenden vorhält. Als Inbegriff von Harmonie, Angemessenheit, Proportionalität und Schönheit scheint einzig das Historische Orientierung und Stabilität zu versprechen – und dies unabhängig von seinen einstigen Funktionen und Nutzungen. Ohne bauliche Zeugnisse der Vergangenheit wurden Stadt und Land schon von François-René de Chateaubriands empfunden, als „wäre(n) sie neu erbaut in einer neuen Welt“.15 In der Folge seiner Klage aus dem Jahr 1800 bezeichnete Friedrich Schlegel das Neue als entartet, ekelhaft und grässlich16, und noch für Willibald Sauerländer präsentierten sich die „verödeten“ zeitgenössischen Städte 1975 wie eine „geplante Wüste“,17 wobei er beziehungsreich auf den Duktus von Karl Friedrich Schinkels berühmter Warnung von 1815 vor einem denkmallosen Land Bezug nahm, das „unheimlich, nackt und kahl, wie eine neue Colonie in einem früher nicht bewohnten Lande“18 dastehe. In den 1960er Jahren ergänzten Alexander Mitscherlichs Veto gegen die „Unwirtlichkeit der Städte“ und Wolf Jobst Siedlers Rede von der „gemordeten Stadt“ die Kritik modernen Planens und Bauens dann um die Stichworte, die auch die Debatten rund um das Europäische Denkmalschutzjahr 1975 nachhaltig prägen sollten.
Festzuhalten ist, dass das Zeitgenössische für den historisch Denkenden in der modernen Gesellschaft offenkundig stets die Gefahr des Verlusts, des Unverständlichen und Fremden in sich birgt. Aneignung scheint erst im Abstand möglich, dann nämlich, wenn das vormals als anders und fremd Empfundene Teil der kulturellen Identität geworden ist. Die „Umwertung“ der Berliner Mauer binnen nicht einmal zehn Jahren hat das eindrücklich unter Beweis gestellt. Gleiches gilt für die vermeintlich unverständliche Kunst der 1960er und 1970er Jahre. Lieferte die 1986 zerstörte „Fettecke“ von Joseph Beuys der populistischen Kunstkritik noch das eingängige Schlagwort „Ist das Kunst oder kann das weg?“, so wird der Künstler heute zur Ikone stilisiert, und die individuellen Mythologien eines Jürgen Brodwolf oder James Lee Byars, die Willibald Sauerländer 1975 in seiner Rede auf der Jahrestagung der Landesdenkmalpfleger in Goslar von einem „ins Neurotische übersteigerten Narzissmus“19 sprechen ließ, hat die Kunstgeschichte längst rehabilitiert.
Auch für die Baukultur der Nachkriegszeit sind Forschungsund Vermittlungstätigkeiten zu intensivieren. Dabei gilt es nicht nur, die fraglichen Werke in den Kontext der Zeugnisse von Mode und Design, Film und Fotografie, Musik und Popkultur zu re-integrieren, unter ihnen sind auch die Beispiele zu identifizieren, die ihren eigenen Nutzungsund Lebenszyklus im öffentlichen Interesse überdauern sollten. Dies hat in einer – unabhängig von Personalund Finanzknappheit – komplizierten Gemengelage zu geschehen. Drei Problemfelder sind dafür besonders signifikant und verdienen eine eingehende Erörterung:
- Erstens die Erosion der klassischen Denkmalwerte: Hier sind infolge der Globalisierung ein Bedeutungsverlust substanzorientierter Werte sowie eine Aufweichung des Authentizitätsbegriffs zu verzeichnen. Dadurch verlieren die Unterschiede zwischen Original und Kopie im öffentlichen Diskurs an Bedeutung.
- Damit verbunden sind zweitens die verbreitete Vorstellung von der Korrigierbarkeit der Geschichte und der Boom von Rekonstruktionsprojekten,20 die den Bestand von Vergleichsobjekten, vor dem sich das Zeitgenössische behaupten muss, auf das verlorene Erbe ausdehnen.
- Infolge der fortschreitenden Kommerzialisierung des Erbes (Stichworte: City-Branding; Welterbetourismus) wächst der ökonomische Druck auf innerstädtische Nachkriegsbauten,21 für die infolge unzureichender Bauunterhaltung, Sanierungsstau, Kontaminierung und fast ausnahmslos unzureichender Energiebilanzen nur schlechte Erhaltensvoraussetzungen bestehen. Die Denkmalpflege ist deshalb drittens mit erheblichen Konservierungsproblemen konfrontiert.22
Trotz dieser Schwierigkeiten forderte die vormalige Kölner Stadtkonservatorin Hiltrud Kier im Rahmen einer Tagung über Denkmale der 1950er Jahre eine Verständigung auf eine allgemeine und grundsätzliche Idee des Bewahrens: „Wir sollten endlich aufhören“, so Kier, „ein Klima zu schaffen, in dem irgendjemand irgendetwas in diesem Land flächendeckend zerstören kann. […] Wir sollten mit dieser Gesinnung aufhören.“23 Philipp Oswald assoziierte die fragliche Gesinnung mit „Vatermord“, worunter er „das penetrante Trauma in Deutschland“ fasste, „mit den Hinterlassenschaften der vorausgegangenen Generation aufräumen zu müssen“.24 An die Stelle dieser „Kahlschlagkrankheit“25 müsse präventives Bewahren treten – dies nicht zuletzt, so Uta Hassler, angesichts der eigenen Unsicherheit über „die Kriterien künftiger Schutzinteressen und Schutzbegründungen“.26 Aufgerufen ist die gegenwärtige Generation von Entscheidungsträgern damit, die gesellschaftlichen „Toleranzgrenzen“ hinsichtlich des Konservierens zu eruieren und am Beispiel des Umgangs mit dem jüngeren Erbe auch nachzujustieren.27 Für die Denkmalpflege heißt das, im Spannungsfeld von Wegwerfmentalität und Geschichtskorrektur auf der einen und Nachhaltigkeitsdenken auf der anderen Seite belastbare Kriterien und Strukturen für die Erhaltung exemplarischer Bauten und Anlagen zu entwickeln.
Die Ausgangskonstellation
Das Thema selbst ist so neu nicht, hat die Debatte doch spätestens mit den 1987 beziehungsweise 2003 vom Deutschen Nationalkomitee für Denkmalschutz herausgegebenen Publikationen von Werner Durth und Niels Gutschow über Architektur und Städtebau der 1950er und Ralf Langes Folgeband über die 1960er Jahre eingesetzt.28 Seither haben eine Fülle von Tagungen und Dokumentati-onen sowie ausgewählte Inventarisationsprojekte bei den Landesdenkmalämtern die wissenschaftliche Basis für eine Beschäftigung mit dieser Zeitschicht verbessert und ausgehend von Fragen des Kirchenerhalts über exemplarische öffentliche Bauten und Großstrukturen bis hin zu Siedlungsbauten grundlegende Konservierungsund Akzeptanzfragen in den Blick genommen.29 Dabei spielen international relevante Vergleichsprojekte eine zunehmend wichtigere Rolle. Letzteres gilt vor allem für die Aktivitäten von Icomos und Docomomo,30 aber auch das Ostmoderne-Projekt der Bauhaus-Universität Weimar.31
Die Probleme im Umgang mit der Masse des in der Nachkriegszeit Gebauten konnten bislang allerdings ebenso wenig gelöst werden wie die damit aufs Engste verknüpften Fragen von Auswahl und Bewertung.32 Nicht zuletzt ist dafür die Paradoxie verantwortlich, heute diejenigen Bauten und Großstrukturen schützen zu sollen, gegen die sich das Fach in den 1970er Jahren vehement positioniert hat und deren Ablehnung ganz wesentlich für die Herausbildung des Profils von Ensembleund städtebaulichem Denkmalschutz einschließlich ihres fachlichen Vokabulars und nicht zuletzt der öffentlichen Erwartungen an Denkmalpflege gewesen ist. Mit Begriffen wie malerisch, stimmungsvoll, lebendig, einzigartig oder historisch gewachsen lassen sich (vielleicht) Ensembles, nicht aber moderne Großbauten beschreiben. Diese galten fachintern vor noch nicht allzu langer Zeit als denkmalunfähige „Un-Architekturen“33, als Inbegriff von Umweltzerstörung34 oder „an Eintönigkeit kaum zu überbietende Bauproduktion(en)“.35
Hinsichtlich der Nachkriegsarchitektur hat es die Denkmalpflege offenkundig nicht nur mit einer abgeschlossenen Vergangenheit im Sinne der Denkmalschutzgesetze zu tun, sondern ganz wesentlich auch mit ihren eigenen theoretischen Prämissen.36
Beide Aspekte sind zunehmend weniger voneinander zu unterscheiden, rücken die zukünftigen Vergangenheiten doch immer stärker an das Zeitgenössische heran und erhöhen so den Bewertungsdruck. Tendenziell verschmelzen Geschichte und Gegenwart in einer Art „Gleichzeitigkeitsraum“.37 Schon das Gestern ist heute Vergangenheit; schon das Handyfoto Dokument oder Erinnerung.38 Historiker und Philosophen sprechen vom „Ende der Geschichte“39 oder auch vom „Verlust der Gegenwart“. Letztere erscheint als „neue Ewigkeit“40, die das Gestern und Heute in einer „Realtime-Kultur“ auflöst.41 In der Konsequenz schwillt die Masse „historischer“ Artefakte an, wohingegen sich die Wertund Bewertungsgrundlagen immer stärker relativieren, da deren gesellschaftliche Verankerung mit schwindendem zeitlichem Abstand zunehmend verloren geht. Der Denkmalpflege beschert diese Entwicklung immer mehr und immer jüngere Kandidaten, und das in immer kürzeren Abständen. Der Medienwissenschaftler Peter Weibel prognostiziert, dass in nicht allzu ferner Zukunft der Zufall und nicht mehr die Expertise über Erhalten und Vergessen entscheidet.42 Für die Nachkriegsarchitektur ergibt sich damit die fast schon absurde Situation, dass ihr massenhaftes Vorhandensein keineswegs eine Garantie dafür darstellt, dass die international wichtigsten Zeugnisse auch wirklich erhalten bleiben.
Neben den zitierten Historisierungsprozessen ist dafür auch die fortschreitende Auflösung der Verbindlichkeit von Werten verantwortlich, die im Zuge der Internationalisierung konservatorischer Standards seit den 1990er Jahren nicht nur zu einem Aufbrechen der vormals engen Denkmaldefinitionen geführt hat, sondern auch zu einer Ausdehnung der Authentizitätskriterien auf den weiten Bereich des immateriellen Erbes. Hier verknüpfen sich Echtheitskriterien naturgemäß mit gesellschaftlicher Praxis und weniger mit materiell Greifbarem,43 auch schwindet die Bedeutung einer Herkunft aus der Vergangenheit. Im Zuge dieser Diversifizierungsprozesse werden die Kriterien für das, was als heritage zu gelten hat, zudem unschärfer und partikularer.44 Nicht umsonst spricht Miles Glendenning von der Gegenwart als „a period of apparent disorientation“.45 Wenn alles wichtig ist, ist am Ende nichts wirklich wesentlich. An dieser Stelle ist die Denkmalpflege als ein Kristallisationspunkt gesellschaftlicher Sinnverständigung gefordert, die zugehörigen Wertbildungsprozesse steuern zu helfen – dies durchaus im Sinne einer Avantgarde des Haushaltens und der Bereitstellung von Gegenbildern zum Mainstream.46 Als „Speicher gesellschaftlicher Wertfrachten“ im Sinne Wilfried Lipps und Manifestationen eines Anders-möglich-Seins von Geschichte kommt Denkmalen gerade im Zeitalter der Virtualisierung aufklärerische Bedeutung zu. Auf dem Feld der Wertformulierung und Wertbegründung liegt mithin für die Denkmalforschung eine große Herausforderung.
Denkmalwerte
Neben den erwähnten Inventarisationsprojekten verspricht diesbezüglich das BMBF-Forschungsprojekt von TU Dortmund und Bauhaus-Universität Weimar „Welche Denkmale welcher Moderne?“ weiteren Aufschluss.47 Die komplexen Wertund Bewertungsfragen sollen hier in internationalem wie interdisziplinärem Kontext diskutiert werden und der Entwicklung von Bewertungskriterien für Massenund Typenbauten sowie der Formulierung von Wertprämissen dienen, die dem „Fremdwerden“48 und der fortschreitenden Pluralisierung von Kultur Rechnung tragen.
Dabei zeigt die historisch-kritische Analyse der Fachgeschichte, dass ihre Theoriebildungsprozesse stets zu Zeiten erfolgten, die rückblickend mit grundlegenden gesellschaftlichen wie disziplinären Paradigmenwechseln zu identifizieren sind. Das gilt für die Anfänge der modernen Denkmalpflege nach und infolge der Französischen Revolution, ihre Verwissenschaftlichung um 1900, aber auch die erstmalige Konfrontation mit Massenprodukten in den 1970er Jahren sowie die Debatte über Inhalt und Bild von Geschichte, die um 1989 im Zuge des iconic turns virulent wurde und den Denkmalbegriff hernach tendenziell in einem umfassenderen Kulturerbeverständnis aufgehen ließ. Stets öffneten die gesellschaftlichen Veränderungen andere und neue Blicke auf das Gestern, deuteten Vergangenheit entsprechend um und passten diesem Perspektivenwechsel die konservatorische respektive museologische Praxis an. Im Zuge dessen hat der aktuelle Trend zur Entmaterialisierung vor allem die Frage nach der Relevanz des Materiellen radikalisiert und zu der einigermaßen schizophrenen Situation geführt, dass das substanziell Vorhandene einerseits als austauschbar und mithin als ersetzbar betrachtet wird, andererseits und gleichzeitig aber in den vielerorts entstehenden Materialarchiven sorgfältig dokumentiert und als Lehrund Anschauungsmaterial – Zeugnis einer aussterbenden Spezies – konserviert wird.49
Unabhängig von diesen jüngeren Entwicklungen weist die Frage nach dem Wert von Bauten und Anlagen der Nachkriegszeit Parallelen auf zu der um 1975 geführten Diskussion über die Masse gründerzeitlicher Architekturen.50 Damals wie heute hat sich der am vorindustriellen Bauen entwickelte und vornehmlich auf Kunstdenkmale orientierte Begriff an Zeugnissen des Industriezeitalters zu bewähren beziehungsweise umgekehrt, haben sich Zeugnisse modernen Bauens an den Maßstäben einer vorausgehenden Epoche der Baukultur messen zu lassen. Das führt notwendigerweise zu „Erweiterungen“, Ausdehnungen, wenn nicht zu Infragestellungen des Denkmalbegriffs und damit implizit auch zu Fragen nach dem Selbstverständnis der Institution Denkmalpflege. Nicht zuletzt das Gutachten von Dieter Hoffmann-Axthelm über die „Entstaatlichung der Denkmalpflege“ aus dem Jahr 2000 hat unterstrichen,51 dass gesellschaftliche Veränderungen fachlich-theoretische Anpassungsprozesse provozieren.
Sah Schinkel in Denkmalen noch ideale gesellschaftliche Bildungsmittel, Dehio veritable Zeugnisse der Nation, Riegl Bezugspunkte für die individualisierte Massengesellschaft, so macht Willibald Sauerländer angesichts der von ihm als „Krise“ bezeichneten Erosion des klassischen Denkmalbegriffs den Wert von Denkmalen an ihrer Funktion fest, Ankerpunkte urbaner Erinnerungsfähigkeit und sozialer Ökologie darzustellen.52 Auf die bloße Dokumentation von Bauund Kunstgeschichte reduziert, sei Denkmalpflege nicht mehr als „eine irrelevante Fachbeschäftigung“.53 Die allgemeine Sinnfrage und damit die Konkretisierung dessen, was unter dem öffentlichen Erhaltungsinteresse zu verstehen sei, könnten nicht länger verdrängt werden, vielmehr sei der Denkmalbegriff „auf die Zukunft der Bürger und der Res publica gerichtet“ neu zu gründen.54 Reinhard Bentmann skizzierte die zukünftige Denkmalpflege in ähnlichem Zusammenhang als „Teil einer kritischen, das heißt gesellschaftlich und politisch ausgerichteten umfassenden Kulturwissenschaft“.55 Die „Denkmalpflege ‚alter Art‘“ hingegen, also „eine rein kunsthistorisch ausgerichtete, mit scheinbar vordergründig ästhetischen Überlegungen arbeitende Denkmalpflege“, sah Michael Petzet infolge der neuen sozial und ökologisch verankerten Sinnverständigungsprozesse bereits 1975 in ihrer Existenz bedroht.56 Denn anders, als es das Schlagwort von der „Erweiterung des Denkmalbegriffs“ suggeriert, ging es den zitierten Vordenkern 1975 keineswegs um einen quantitativen, wohl aber qualitativen Wandel der Disziplin.57
Die heute diskutierten Probleme zeigen jedoch, dass hernach zwar wiederholt quantitative Veränderungen eingetreten, das heißt immer wieder neue Erbebereiche zum Kreis der Kulturdenkmale hinzugetreten sind, dass die geforderten qualitativen Modifikationen indes nach wie vor auf sich warten lassen und Sauerländers Frage, ob alle Denkmale gleichermaßen als historische Dokumente oder Urkunden zu behandeln seien, nach wie vor unbeantwortet ist.58
Der ambitionierte Versuch von Wilfried Lipp und Michael Petzet, durch die Formulierung eines postmodernen Denkmalkultus59 den notwendigen Anpassungsprozess an die gesellschaftliche Wirklichkeit zu leisten, hat sich fachintern vor allem aufgrund der implizierten Lockerung des „Rekonstruktionsverbots“ als nicht konsensfähig erwiesen. Seither drängt der aktuelle, vergleichsweise unspezifische, indes internati-onal kompatible Kulturerbebegriff den Denkmalbegriff tendenziell in den Hintergrund – ein Prozess, der die zunehmende Inkongruenz von historischen Artefakten und fachlichem Instrumentarium unterstreicht und Jürgen Habermas‘ Diagnose von der „neue(n) Unübersichtlichkeit“ der Dinge zu bestätigen scheint.60
Bildet der etablierte kunsthistorische Denkmalbegriff den älteren, vornehmlich vorindustriellen Denkmalbestand nach wie vor adäquat ab, so überschreiten die komplexen Kulturlandschaften jüngeren Datums, das immaterielle und unbequeme Erbe,61 Zeugnisse der Technikgeschichte wie Objekte der Alltagsund Massenkultur eindeutig die vorausgesetzten Werkund Leistungskriterien. Sie reflektieren die kulturelle Praxis des 20. Jahrhunderts, in der sich die Unterschiede zwischen Kunst und Alltag eingeebnet und die Fächergrenzen der humboldt’ schen Universität zunehmend an Bedeutung verloren haben. Nicht von ungefähr gelten bei jüngerem Erbe interdisziplinäre Bewertungsverfahren inzwischen als unabdingbar. Auch für die Nachkriegsarchitektur zeitigt die Erschütterung des denkmalpflegerischen Wertund Bewertungsgefüges folglich Auswirkungen – dies sowohl hinsichtlich der Objektauswahl, aber auch bezüglich der Konservierung.
Auswahl und Erhaltung
Derzeit herrscht in der Denkmalpflege weitgehend Konsens darüber, aus der Fülle der Nachkriegsbauten vorzüglich diejenigen Beispiele zu bewahren und als Denkmale zu erhalten, die als „Spitzenwerke“,62 „Ikonen“,63 „Leitobjekte“,64 „Hauptwerke“,65 „Leuchttürme“,66 „Primärdokumente“67 oder „städtebaulich signifikante Solitäre“68 anzusehen sind. Dabei wird die Auswahl wesentlich durch die Beachtung bestimmt, die die Bauten zu ihrer Entstehungszeit in Fachzeitschriften gefunden haben,69 aber auch durch die nachfolgende Rezeption, in der sich Wertschätzung für innovative konstruktive, technologische und materialästhetische Lösungen ausdrückt oder für neuartige Gebäudeund Raumkonzepte. Das Pilotprojekt „größer höher dichter“ über Siedlungsbauten der 1960er und 1970er Jahre im Raum Stuttgart hat 2012 gezeigt, dass die exemplarische Inventarisation im Einzelfall aufwendige Recherchen voraussetzt, aber auch, dass die Bewertungen in der Regel die Grenzen des kunstbeziehungsweise architekturgeschichtlichen Diskurses nicht überschreiten. Bernd Vollmar bestätigt dies für die Praxis in Bayern,70 und in dem unlängst erschienenen Architekturführer zur Berliner Nachkriegsmoderne fordern auch Adrian von Buttlar, Kerstin Wittmann-Englert und Gabi Dolff-Bonekämper, die vorgestellten Gebäude und Strukturen „als Werke im Sinne eines klassischen Werkbegriffes zu betrachten“.71 Andere Bauten und Bauten der anderen finden demzufolge zunächst keine Berücksichtigung.
Aber was ist mit den „negativen“ Spitzenwerken, den am heftigsten befehdeten Bauten, den strittigsten Großprojekten? Und wie relevant ist gerade bei jüngeren Siedlungsbauten die Stimme von Bewohnern und Initiativen? Wie können oder sollten sie in die fachlichen Prozesse integriert werden?
Trotz der Betonung der vermeintlich identitätsstiftenden Bedeutung historischer Bauwerke finden die individuellen und gruppenspezifischen Erinnerungen derjenigen, um deren Identität es der Denkmalpflege erklärtermaßen geht, nach wie vor keinen Eingang in die fachlichen Bewertungsprozesse, und dies nicht nur entgegen der Erkenntnis, dass bei zeitgenössischen Bauten und Strukturen die „Betroffenheit“ der Öffentlichkeit ungleich größer ist als etwa bei weitgehend musealisierten Denkmalen, sondern auch in Widerspruch zu der engen Bindung aktueller Identitätsdiskurse an Teilhabeprozesse.72 Unmissverständlich stellt Sabine Schulte aber noch 2012 klar: „Die Inventarisation definiert, was ein Denkmal ist und warum.“73
Ein weiteres Problem – und auch dies im Widerspruch zu anerkannten fachlichen Prämissen – stellt die fehlende Kontextualisierung der sogenannten Leitbauten dar. So lassen sich beispielsweise die berühmten Schalenbauten Ulrich Müthers als ingenieurtechnische Errungenschaften beschreiben, und sie sind mit Blick auf das Baugeschehen in der DDR sicherlich auch des Prädikats „Spitzenobjekt“74 würdig. Ihre gesellschaftliche Bedeutung erfahren diese Denkmale aber erst in ihrem städtebaulichen Kontext und mit Blick auf und im Bezug zur sie zumeist umgebenden Hochhausbebauung. Erst in Ergänzung und im Kontrast zum Seriellen entfalten diese Unikate die ihnen zugedachte Bedeutung und Wirkung, wird die herausgehobene Funktion des Gemeinschaftlichen, die sich programmatisch in ihnen verkörpern sollte, auch verständlich. Ein isolierter Solitär vermittelt folglich ein nur unzureichendes Bild der Baugeschichte der DDR. Auch die Umgebung respektive der städtebauliche Kontext der fraglichen Bauten ist unmittelbar denkmalrelevant.
Aus der Kritik an der Praxis freilegender Inszenierung von Nationaldenkmalen hat die Denkmalpflege um 1900 die Denkmalumgebung in den Blick genommen und historischen Ensembles unabhängig vom Denkmalwert ihrer einzelnen Elemente konservatorische Aufmerksamkeit geschenkt. Nicht umsonst werden die Freilegungen von einst heute teilweise – wie jüngst etwa in Worms – wieder rückgängig gemacht, dies verbunden mit der Forderung, den historischen Monumenten, wie Dieter Bartetzko es nennt, „ihre Rahmen“ zurückzugeben.75 Bezüglich der Nachkriegsarchitektur wird diese Übereinkunft durch die Fokussierung auf „Ikonen“ und „Hauptwerke“ nun allerdings infrage gestellt. Statt der Reaktivierung einer überkommenen Praxis wäre zu diskutieren, wie sich „Umgebungsschutz“ angesichts der Dimension jüngerer städtebaulicher Komplexe definieren lässt beziehungsweise umgekehrt, was eine Denkmallandschaft voller Spitzenwerke überhaupt vermitteln kann?
Das Bild verkompliziert sich, bezieht man die Konservierungsproblematik in die Überlegungen ein. Diesbezüglich plädiert etwa der Bremer Landeskonservator Georg Skalecki angesichts „falsche(r) Materialien, unüberlegte(r) Konstruktionen“ von Fall zu Fall für einen „Komplettaustausch“ der Substanz. Nicht auf Langlebigkeit und Dauer, sondern auf Verschleiß angelegt, entzögen sich viele der innovativen Materialien der Erhaltung.76 Für Bauten der Boomjahre, so auch der Züricher Denkmalpfleger Jan Capol, „gibt es lediglich 0 oder 1, neu oder defekt, nichts dazwischen“.77 Eine Hinwendung zu der bis dato verpönten Bilddenkmalpflege, so Skalecki, sei bei dieser Zeitschicht nachgerade das Gebot der Stunde.78 Astrid Hansen proklamiert in ähnlichem Zusammenhang einen „Sonderstatus“ von Nachkriegsarchitekturen79 und betont wie Bernd Vollmar deren ideellen und symbolischen, mithin substanzunabhängigen Mehrwert.80
Im Widerspruch zu der tendenziellen Loslösung des Denkmalwerts von der Materialität der zu beurteilenden Bauwerke steht hingegen die verbreitete Forderung nach größtmöglicher Originalität und Authentizität ihrer Ausstattungen.81 Dabei wird Authentizität zumeist bezogen auf die Ursprünglichkeit der Gestaltung, und auch da ist der Unterschied zur konservatorischen Praxis bei älteren Objekten evident, werden bei Letzteren Denkmalwerte doch an ihrer Geschichtlichkeit und damit auch an den Spuren vergangener Nutzung festgemacht. Mehr noch: Haben sich Konservatoren seit der Debatte um 1900 mit Entschiedenheit gegen jedwede Form stilreiner, auf ein vermeintliches Original fokussierender Denkmalpflege positioniert, so sollen bei jüngeren Bauten nun gerade diese überkommenen Kriterien erneut Anwendung finden.82 Ähnlich wie zuvor im Kontext der Debatte um die Konservierung der klassischen Moderne83 fußt diese Annahme auf dem Vorurteil, dass moderne Bauten und Massenarchitekturen nicht altern können,84 bestenfalls – wie etwa die Bauhaus-Bauten – immer jung bleiben und schlimmstenfalls – wie die Nachkriegsarchitektur – vernutzt werden und ihren etwaigen Denkmalwert damit einbüßen. Ulrike Wendland sieht damit die Messlatte für jüngere Architekturen so hoch gelegt, dass die meisten Kandidaten notwendigerweise an ihr scheitern müssen.85
Die in Teilen widersprüchliche Praxis der Denkmalpflege verweist auf das seit den 1970er Jahren evidente Theoriedefizit im Umgang mit industriellen Bauproduktionen. Es berührt neben allgemeinen Sinnund Bedeutungsaspekten insbesondere die Frage nach der Konservierungsbeziehungsweise Restaurierungstiefe. Dass alle Denkmale gleichermaßen wie Ikonen präpariert und gleichermaßen konsequent erhalten werden müssen und können, haben schon die Diskutanten der Zeit um 1900 bezweifelt, als sie sich mehrheitlich für eine Differenzierung der Denkmallandschaft in tote, das heißt musealisierte und nur zu konservierende Denkmale und lebende, also in Nutzung befindliche Bauwerke aussprachen, für die weniger strenge Regeln gelten sollten.86 Ob damit auch ein Weg für Großstrukturen und einen ihnen, aber auch dem „Funktionieren einer Stadt“ angemessenen Ensembleschutz „im Sinne einer Stadtreparatur“ aufgezeigt ist,87 verdient zumindest eine sorgfältige theoretische wie
praktische Prüfung. Eine solche Klärung erscheint umso dringlicher, als der partielle Rückgriff auf Formen stilreiner Restaurierung – Norbert Huse zufolge – die drohende „Marginalisierung der materiellen Denkmalexistenz“88 beinhaltet sowie die Tendenz, die Grenze zur Rekonstruktion und damit zum Neubau beliebig zu überschreiten. Bilddenkmalpflege, wie etwa Skalecki sie fordert, sei „Rekonstruktion in situ, die so tut, als wäre sie nur eine Reparatur“.89 Nicht zuletzt aus diesem Grund pocht auch Adrian von Buttlar in seinem „Alberti-Code“ auf die Gleichbehandlung aller Denkmale.90
Der Unterschied zwischen Theorie und Praxis könnte größer nicht sein. Infolge des geringen Betrachtungsabstands werden jüngere Denkmale offenkundig vielfach nach anderen Kriterien bemessen als ihre älteren Pendants – dies im uneingestandenen Rückgriff auf fachliche Grundsätze des 19. Jahrhunderts, die seinerzeit in Auseinandersetzung mit großen Monumenten entwickelt worden sind und vornehmlich bei Sakralbauten in Form inszenierender Freilegungen auf der einen Seite und stilreinen beziehungsweise stileinheitlichen Restaurierungen auf der anderen angewendet wurden. Dass nun gerade diese Prinzipien auf Zeugnisse industrieller Bautätigkeit übertragen werden sollen, scheint einigermaßen widersinnig. Anders als die Referenzbauten, die als nationale Vorbilder und kulturelle Bildungsmittel verstanden worden sind,91 wird Nachkriegsbauten eine vergleichbare „Mustergültigkeit“ erklärtermaßen gar nicht attestiert. Historische Zeugniswerte fokussieren heute weniger auf die Vorbildlichkeit als auf das Anders-möglich-Sein von Geschichte, weniger auf Pietät, denn auf Kritikfähigkeit.
Es ist zu vermuten, dass der Rekurs auf die Denkmalpflegepraxis des 19. Jahrhunderts keinen „zweiten Historismus“, vielmehr eine bis dato unklare und uneinheitliche Position im Umgang mit dem Erbe der Nachkriegszeit bezeugt. Damit verbunden ist die nach wie vor ausstehende Verständigung darüber, wie wichtig der Gesellschaft die materiellen, nachhaltig vorhandenen Dinge in Zeiten zunehmender Virtualisierung wirklich sind. Hier sind weitere Beobachtungen, aber auch weitere Forschungen im Kontext von fachlichen Positionsbestimmungen unerlässlich. Deutlich wird aber schon jetzt, dass es derzeit die neuen, in verschiedener Hinsicht schwierigen Denkmale sind, anhand derer die Denkmalpflege ihre Prämissen, ihren gesellschaftlichen und wissenschaftlichen Ort sowie ihre Toleranzgrenzen zu definieren hat.
Fazit
Hinsichtlich der Bauten der Nachkriegszeit präsentiert sich die Denkmalpflege gegenwärtig mit widersprüchlichen Verlautbarungen und einer uneinheitlichen und schon deshalb schwer zu vermittelnden Praxis. So sucht sie, den mehrheitlich neuen Herausforderungen durch den partiellen Rückgriff auf eine Restaurierungspraxis Herr zu werden, die in der Zeit vor der Verwissenschaftlichung des Faches bei nationalen Symbolbauten und Wahrzeichenarchitekturen angemessen schien. Eine solche Funktion kommt den hier zur Diskussion stehenden Bauten mehrheitlich indes gar nicht zu. Die Orientierung auf das Denkmalbild lässt sich deshalb verstehen als Flucht vor der alles entscheidenden Frage nach der Relevanz der Denkmalsubstanz im Zeitalter von Virtualisierung und Entmaterialisierung. Gerade angesichts des zitierten schleichenden Verlusts von Geschichte und Geschichtlichkeit
ist die Denkmalpflege als Sachwalter der historischen Artefakte und eines wesentlichen öffentlichen Belangs aber zur Parteinahme aufgefordert. Das kann umso besser gelingen, wenn das Fach anerkennt, was ihm der vorausschauende Riegl bereits 1903 auf die Fahnen geschrieben hat: „‚Öffentliches Interesse‘ soll wohl nichts anders heißen, als ‚Interesse jedes Einzelnen‘, und zwar des Einzelnen nicht in seiner Eigenschaft als Angehöriger des Staates oder eines Volksstammes, sondern als Privatperson.“92
Das Interesse jedes Einzelnen kann die Denkmalpflege heute – ungeachtet des fast schon gebetsmühlenartigen Rufs nach Intensivierung und Verbesserung von Vermittlungsanstrengungen – nicht mehr über Bildungsangebote allein erreichen. Vielmehr ist das Aufbrechen des traditionellen Selbstverständnisses anzustreben, demzufolge sich die Fachleute als Subjekte des Denkmaldiskurses betrachten und in ihrem Gegenüber lediglich lernwillige, aber rezeptive Betrachter sehen wollen. Die gesellschaftliche Realität ist längst eine andere. Teilhabe respektive Partizipation heißen die heutigen „Zauberworte“, die das klassische Rollenverständnis in der Denkmalpflege grundsätzlich hinterfragen und eine Neudefinition des Verhältnisses der handelnden Akteure verlangen. Die Europaratserklärung von Faro hat das bereits im Jahr 2005 zum Ausdruck gebracht. Gerade für jüngeres, wenig akzeptiertes Erbe scheint es dringlich, neue Strukturen im Erkennen, Bewerten und Nutzen von Denkmalen zu finden, um der heutigen Gesellschaft mit ihren diversifizierten memory landscapes93 gerecht werden zu können. Nur so lassen sich die Gräben zwischen dem Interesse der Öffentlichkeit an schönen Stadträumen und denkmalpflegerischer Fürsorge für historische Zeugnisse überbrücken.
Dabei – das haben unter anderem Wilfried Lipp und Hans-Rudolf Meier unterstrichen – muss es gerade in einer pluralen Gesellschaft vorzüglich um einen grundlegenden Differenzschutz gehen. Weniger gelte es demzufolge homogene Bilder des Alten und Schönen zu bewahren, als das Historische in seiner ganzen Dimension, auch in seiner Widersprüchlichkeit.94 Diese Forderung – ein Plädoyer nicht zuletzt für Toleranz gegenüber dem anderen, auch dem Fremden und Neuartigen – ist als leading idea sowohl für die Denkmallandschaft als Gesamtes als auch für das Einzeldenkmal zu verstehen. Als offenes Objekt ist es in seiner prinzipiellen Mehrdeutigkeit zu bewahren; die jedoch ist untrennbar verknüpft mit der materiellen Substanz als Zeugnis und Deutungsreservoir.95
Beinhalten diese Überlegungen auch keine prinzipielle Loslösung von dem traditionellen Kunstdenkmalbegriff, so implizieren sie doch die Notwendigkeit eines Weiterdenkens gerade für das sich immer mehr vervielfältigende und immer jünger werdende Erbe und die Überwindung der bestehenden fachlichen Differenzen. Schon längst geht es bei Denkmalen der Nachkriegszeit nicht mehr um das – wie Sauerländer es nennt – „archivierte Denkmaldokument“,96 vielmehr um ebenso qualitätsvolle wie vielfältige und deutungsoffene Lebensund Erinnerungsräume,97 mithin um Angebote, möglicherweise um Korrektive und sicherlich um eine Dienstleistung im Sinne Alois Riegls.98 Gerade für eine Gesellschaft, in der Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung zu Leitwerten avanciert sind, stellen jedwede, somit auch jüngere Denkmale – unabhängig von ihrer vermeintlichen Schönheit oder Hässlichkeit – wertvolle Potenziale dar. Muck Petzets Vorschlag „Reduce, Reuse, Recycle“ der Architekturbiennale von 2012 hat dafür zumindest einen gemeinsamen Wertenenner definiert.99
Ob und wie gerade die Bauten der Nachkriegszeit, die im Einzelfall ja auch den Nachhall des Zweiten Weltkriegs und den Hauch des Kalten Kriegs atmen, indes geeignet sein könnten, im heutigen „Zeitalter der Kosmopolitisierung“100 auch international zu vergleichbaren Erhaltungsstandards zu gelangen, sei zunächst noch dahingestellt. Die jungen Staaten der vormaligen UdSSR pflegen derzeit andere Prämissen und opfern in ihrer Suche nach Ursprung und Wurzeln wichtige Zeugnisse ihrer ungeliebten Geschichte und mit ihnen auch die materiellen Belege, die aufzeigen, dass Geschichte anders gedacht und Stadt anders möglich ist. Denkmale als offene Möglichkeitsräume und Zeugnisse „divergenter Zukunftsvisionen“101 zu rezipieren und zu nutzen, haben in den vergangenen Jahren deshalb nicht sie, sondern vor allem Kunstprojekte unter Beweis gestellt. „Liebe Deine Stadt“, „Zwischenpalastnutzung“ oder „Raumrohlinge“ lauteten einige ihrer programmatischen Selbstbeschreibungen. Diese kreativen Potenziale von Denkmalen hatte das über das Europäische Denkmalschutzjahr hinaus fortwirkende Motto von 1975 „Eine Zukunft für unsere Vergangenheit“ tendenziell in den Hintergrund gedrängt. Gerade für jüngere Bauten sollte deshalb ein Leitspruch reaktiviert werden, der am Anfang der europäischen Denkmalbewegung stand und 1801 den Sibyllentempel im polnischen Putawy bei Krakau als Inschrift zierte: „Die Vergangenheit für die Zukunft.“102
Dieser Beitrag ist zuerst erschienen in: Zukunft der Vergangenheit – Die Erneuerung von Gebäuden der Baujahre 1945 bis 1979, Wüstenrot Stiftung [Hg.], Karl Krämer Verlag, Stuttgart 2014, ISBN: 978-3-7828-1541-3, 28,00 €
Anmerkungen
- 1. Dolff-Bonekämper, Gabi: Grenzanlage Bernauer Straße – Friedhof, Museum, Denkmal (Diskussionsbeitrag), in: Verfallen und vergessen oder angehoben und geschützt? Architektur und Städtebau der DDR – Geschichte, Bedeutung, Umgang, Erhaltung, (= Schriftenreihe des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz 51), 2. Aufl. Bonn 1997, S. 93-99, S. 84.
- 2. Klausmeier, Axel: Denkmallandschaft Berliner Mauer – noch immer ein „unbequemes Denkmal“? in: Franz, Birgit; Kofler Engl, Waltraud (Hg.): Umstrittene Denkmale. Der Umgang mit dem Erbe der Diktaturen (= Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege 22), Holzminden 2013, S. 157-164.
- 3. Rauterberg, Hanno: Schluss mit klotzig! Warum viele deutsche Städte in Häßlichkeit versinken, in: Die Zeit, Nr. 48, 24.11.2011; Bartetzko, Dieter: Stümper des Städtebaus. Das Auf und Ab der Frankfurter Architektur folgt unseliger Tradition, in: FAZ, Nr. 36, 11.2.2012; Mosebach, Martin: Wider das heutige Bauen. Und wir nennen diesen Schrott auch noch schön? In: FAZ, 28.6.2010; Erenz, Benedikt: Sofort abreißen, in: Die Zeit, Nr. 9, 23.2.2006.
- 4. Weber, Ulrike: Wiener Nachkriegsarchitektur: Gross, grau und hässlich, in: Die Presse, 1.1.2010.
- 5. Posener, Alan: Bitte abreißen! Nachkriegsarchitektur steht nicht unter Naturschutz, in: Die Welt, 16.11.2010.
- 6. Schleich, Erwin: Die zweite Zerstörung Münchens, Stuttgart 1978. – S. dazu: Meier, Hans-Rudolf: Denkmalschutz für die „zweite Zerstörung“?, in: Franz, Birgit; ders. (Hg.): Stadtplanung nach 1945. Zerstörung und Wiederaufbau. Denkmalpflegerische Probleme aus heutiger Sicht (= Arbeitskreis Theorie und Lehre der Denkmalpflege e. V. 20), Holzminden 2011, S. 22-29.
- 7. Die erwartete Katastrophe. Luftkrieg und Städtebau in Hamburg und Europa. Ausstellung, Freie Akademie der Künste Hamburg, 15.8.-29.9.2013.
- 8. Jessen, Jens: Im Bündnis mit der Bombe, in: Die Zeit, Nr. 37, 5.9.2013
- 9. Meier, Hans-Rudolf; Escherich, Mark: Vorwort, in: Escherich, Mark (Hg.): Denkmal Ost-Moderne. Aneignung und Erhaltung des Baulichen Erbes der Nachkriegsmoderne, Berlin 2012, S. 6-8, S. 6.
- 10. Delitz, Heike; Fischer, Joachim: Stadtvisionen: Gesellschaftstatsachen. Zur Idee einer anderen Stadtsoziologie, in: Arch+. Zeitschrift für Architektur und Städtebau, 3/2011, S. 32-35, S. 32.
- 11. Rethfeld, Stefan: achtung: junges erbe. Erkundungen zur Architektur der 1960er und 1970er Jahre, in: Klötze und Plätze. Wege zu einem neuen Bewusstsein für Großbauten der 1960er und 1970er Jahre. Dokumentation der Tagung am 4. und 5.6. im Rathaus Reutlingen, Hg. Bund Heimat und Umwelt in Deutschland, Bonn 2012, S. 29-32, S. 29.
- 12. S. u. a. Nora, Pierre: Das Zeitalter des Gedenkens, in: ders. (Hg.): Erinnerungsorte Frankreichs. Vorwort von Etienne François, München 2005, S. 543-575. – Scheurmann, Ingrid: Mehr Substanz! Bemerkungen zum Geschichtsbild der modernen Denkmalpflege oder: warum sind Baudenkmale unbequem?, in: DENKmalWERTE. Beiträge zur Theorie und Aktualität der Denkmalpflege. Georg Mörsch zum 70. Geburtstag, Hg. Meier, Hans-Rudolf und Scheurmann, Ingrid, München/Berlin 2010, S. 59-74, S. 74.
- 13. S. u.a.: Scheurmann, Ingrid: Vom Kunstunwert zum unbequemen Denkmal. Zum denkmalpflegerischen Nachdenken über das Verhältnis von Geschichte und Ästhetik, in: Franz; Kofler Engl 2013, wie Anm. 2, S. 25-35.
- 14. S. u. a. Scheurmann, Ingrid: Erinnern und Vergessen in Zeiten von „Big Data“. Zu den Prämissen aktueller Denkmalund Erbediskurse, in: Kappel, Kai; Voigt, Wolfgang (Hg.): Geschichtsbilder und Erinnerungskultur in der Architektur des 20. und 21. Jahrhunderts (im Erscheinen).
- 15. Nach Haskell, Francis: Die Geschichte und ihre Bilder. Die Kunst und die Deutung der Vergangenheit, München 1995, S. 256.
- 16. Schlegel, Friedrich: Über das Studium der Griechischen Poesie (1795-97), zit. nach: Kliche, Dieter: Häßlich, in: Barck, Karlheinz u. a. (Hg.): Ästhetische Grundbegriffe, Bd. 3, Stuttgart, Weimar 2001, S. 25-66, S. 42f.
- 17. Sauerländer, Willibald: Erweiterung des Denkmalbegriffs? in: Deutsche Kunst und Denkmalpflege, Jg. 33, 1975, H. 1,2, S. 117-130, S. 118.
- 18. Schinkel, Karl Friedrich: Memorandum zur Denkmalpflege (1815), zit. nach: Huse, Norbert: Denkmalpflege. Deutsche Texte aus drei Jahrhunderten, 3. Aufl. München 2006, S. 70-73, S. 70.
- 19. Sauerländer 1975, wie Anm. 17, S.117.
- 20. Assmann, Aleida: Rekonstruktion – Die zweite Chance, oder: Architektur aus dem Archiv, in: Nerdinger, Winfried; Hassler, Uta (Hg.): Geschichte der Rekonstruktion. Konstruktion der Geschichte, München u.a. 2010, S. 16-23, S. 17, S. 21.
- 21. Ulrike Wendland betont, dass die „Gründe für das Verschwinden auch wichtiger Bauten der Nachkriegsmoderne (…) weniger ideologische, sondern vorrangig ökonomische“ sind. Dies.: Nachkriegsmoderne in SachsenAnhalt. Eine denkmalpflegerische Zwischenbilanz, in: Escherich 2012, wie Anm. 9, S. 86-95, S. 90.
- 22. Lange, Ralf: Architektur und Städtebau der sechziger Jahre. Planen und Bauen in der Bundesrepublik Deutschland und der DDR von 1960 bis 1975, Schriftenreihe des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz 65), Bonn 2003, S. 11.
- 23. Statement von Hiltrud Kier, in: Architektur und Städtebau der fünfziger Jahre, (= Schriftenreihe des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz 41), Bonn 1990, S. 96.
- 24. Statement von Philipp Oswald, in: 1960 plus – ein ausgeschlagenes Erbe? (= Schriftenreihe des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz 73), Bonn 2007, S. 8.
- 25. Bode, Peter M.: Unser Lebensraum braucht Schutz, Denkmalschutz – eine Kampagne der Aktion Gemeinsinn zum Denkmalschutzjahr, in: Eine Zukunft für unsere Vergangenheit. Denkmalschutz und Denkmalpflege in der Bundesrepublik Deutschland. Katalog zum Europäischen Denkmalschutzjahr 1975, S. 38-46, S. 43.
- 26. Hassler, Uta: Die Altlast als Denkmal?, in: Das Denkmal als Altlast? Auf dem Weg in die Reparaturgesellschaft. Icomos-Tagung Dortmund 1995, S. 101f., S. 102.
- 27. Lipp, Wilfried: Heritage Trends im Wandel gesellschaftlicher Wertebefindlichkeiten. Vortrag im Rahmen der Tagung Denkmal – Werte – Bewertung des Arbeitskreises Theorie und Lehre der Denkmalpflege in Cottbus, 31.10.-2.11.2013.
- 28. Lange plädiert dafür, die Zeit von 1960–1975 als „kohärenten Zeitabschnitt“ zu betrachten und die „Leistungen der Architektur und des Städtebaus […] in beiden deutschen Staaten vorurteilsfrei zu würdigen.“ (Lange 2003, wie Anm. 22, S. 10). – Durth, Werner; Gutschow, Niels: Nicht Wegwerfen! Architektur und Städtebau der fünfziger Jahre, (= Schriftenreihe des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz 33), Bonn 1987; Architektur und Städtebau der Fünfziger Jahre, wie Anm. 23.
- 29. S. u. a.: Petzet, Michael; Schmidt, Hartwig (Hg.): Konservierung der Moderne? Über den Umgang mit Zeugnissen der Architekturgeschichte des 20. Jahrhunderts, München 1998; Buttlar, Adrian von; Heuter, Christoph (Hg.): denkmal!moderne. Architektur der 60er Jahre. Wiederentdeckung einer Epoche, Berlin 2007; 1960 plus 2007, wie Anm. 24; Hassler, Uta, Dumont d’Ayot, Catherine (Hg.): Bauten der Boomjahre. Paradoxien der Erhaltung, Zürich 2009; Braum, Michael; Welzbacher, Christian (Hg.): Nachkriegsmoderne in Deutschland – Eine Epoche weiterdenken, Basel 2009; Hnilica, Sonja; Jager, Markus; Sonne, Wolfgang (Hg.): Auf den zweiten Blick. Architektur der Nachkriegszeit in NordrheinWestfalen, Bielefeld 2010; Wüstenrot Stiftung (Hg.): Denkmalpflege der Moderne. Konzepte für ein junges Architekturerbe, Stuttgart 2011; Hecker; Michael; Krings, Ulrich (Hg.): Bauten und Anlagen der 1960er und 1970er Jahre – ein ungeliebtes Erbe?, Köln 2011; Gisbertz, Olaf (Hg.): Nachkriegsmoderne kontrovers. Positionen der Gegenwart, Berlin 2012; Escherich, 2012, wie Anm. 9; Klötze 2012, wie Anm. 11; Hopfner 2012; Vereinigung der Landesdenkmal-pfleger in Deutschland (Hg.): Zwischen Scheibe und Wabe. Verwaltungsbauten der sechziger Jahre als Denkmale (Berichte zur Forschung und Praxis der Denkmalpflege in Deutschland 19), Wiesbaden 2012; Charta von Bensberg. Zur Architektur der 1960er und 1970er Jahre, Februar 2012 (dnk.de/_uploads/media/1272_rvdl_ chartavbensberg.pdf).
- 30. U.a. Icomos-Tagung: Zwischen Ablehnung und Aneignung. Das architektonische Erbe des Sozialismus in Mittelund Osteuropa, Leipzig, November 2012 (uni-leipzig.de/~gwzo/images/GWZO_images/ Konferenzen/12_SV_ICOMOS.pdf). – S. Icomos und Docomomo-Workshop: Das Erbe der Nachkriegszeit erhalten und erschließen – Denkmale der Moderne und Gegenmoderne in Polen und Deutschland, Leipzig 18.– 19.11.2010. (unesco.de/fileadmin/medien/Dokumente/ Welterbe/ICOMOS_Leipzig_2010. pdf). S. auch: Brno Wien. Entwicklung einer Bewertungsmethodik der Architektur von 1945 bis 1979, Wien 2012.
- 31. S. Escherich 2012, wie Anm. 9.
- 32. „Auswahlkriterien und Begründungen [sind] bei ‚Massenprodukten‘ und Typenbauten,“ so Ulrike Wendland 2012, „schwerer zu finden als bei Unikaten.“ Wendland 2012, wie Anm. 21, S. 87. – Auch Durth und Gutschow betonen, dass „das inflationäre Vorhandensein der Artefakte den Blick auf deren Qualitäten verstellt“, dies. 1990, wie Anm. 23, S.8.
- 33. Sauerländer 1975, wie Anm. 17, S. 118.
- 34. Keller, Rolf: Bauen als Umweltzerstörung. Alarmbild einer Un-Architektur der Gegenwart, Zürich 1973.
- 35. Petzet, in: Zukunft 1975, wie Anm. 25, S. 8
- 36. Huse, Norbert: Annäherung und Instandsetzung. Vom denkmalpflegerischen Umgang mit Bauten der Moderne, in: Wüstenrot Stiftung 2011, wie Anm. 29, S. 12-25, S. 23.
- 37. Gumbrecht, Hans-Ulrich: 1926. Ein Jahr am Rand der Zeit, Frankfurt/ Main 2003, S. 468. – Ähnlich Miles Glendenning, „History converges with the present.“ Ders.: The conservation Movement. A History of Architectural Preservation. Antiquity to Modernity, London/New York 2013, S. 417.
- 38. Rem Koolhaas plädierte 2004 für eine Unterschutzstellung der sog. Pekinger city zones, die zu dem Zeitpunkt noch gar nicht gebaut waren. Glendenning 2013, wie Anm. 37, S. 434.
- 39. Fukuyama, Francis: Das Ende der Geschichte. Wo stehen wir? München 1992.
- 40. Groys, Boris: Leben in der Kältezone, in: Die Zeit, Nr. 35, 30.8.2012.
- 41. Kamper Dietmar: Nach der Moderne. Umrisse einer Ästhetik des Posthistoire, in: Welsch, Wolfgang (Hg.): Wege aus der Moderne. Weinheim 1988, S. 163-174; Weibel, Peter: The Digital oblivion. Zu einer materiellen Geschichte der Medien, in: Serexhe, Bernhard (Hg.): Konservierung digitaler Kunst: Theorie und Praxis. Das Projekt digital art conservation, Karlsruhe 2013, S. 196-206, S. 202. – Bereits 1903 hatte Alois Riegl betont: „Strenggenommen gibt es […] keine Gegenwart“, in: ders.: Der moderne Denkmalkultus 1903, in: Bacher, Ernst (Hg.), Kunstwerk oder Denkmal? Alois Riegls Schriften zur Denkmalpflege (= Studien zu Denkmalschutz und Denkmalpflege Bd. 15), Wien 1995, S. 106.
- 42. Weibel 2013, wie Anm. 41, S. 204.
- 43. Signifikant: Nara-Konferenz zur Authentizität bezogen auf die Welterbe-Konvention: Das Nara-Dokument zur Echtheit/Authentizität, Unesco, Iccrom, Icomos, Nara, Japan, 1.-6.11.1994 (dnk.de/_ uploads/media/174 _1994 _UNESCO_ NaraDokument.pdf); Charta über den denkmalpflegerischen Umgang mit Objekten von kultureller Bedeutung, (Charta von Burra), ICOMOS Komitee Australien 1996 (dnk.de/_uploads/media/766_1996_burra_ charter_dt.pdf); Übereinkommen zur Bewahrung des immateriellen Kulturerbes UNESCO, 32. Generalkonferenz Paris, 17.10.2003. (dnk.de/_uploads/media/183 _2003 _ UNESCO_immaterKulturerbe.pdf).
- 44. 1993 warnte Willibald Sauerländer vor einer drohenden „Musealisierung der Landschaft“ bzw.der „Verwechslung unserer gebauten Umwelt mit einem Archiv.“ .Ders.: Erweiterung des Denkmalbegriffs. Kommentar 1993. Ein Nachwort in Zweifel und Widerspruch, in: Lipp, Wilfried (Hg.): Denkmal – Werte – Gesellschaft. Zur Pluralität des Denkmalbegriffs, Frankfurt am Main/New York 1993, S. 142149, S. 145f.
- 45. Glendenning, 2013, wie Anm. 37, S. 450. – Auch Gisbertz spricht von „tiefer Verunsicherung“ (Gisbertz, 2012, wie Anm. 29, S. 12).
- 46. Adrian von Buttlar fordert in die-sem Zusammenhang den „Avantgardisten“ im Denkmalpfleger, der das [schützt], was heute (noch) zu wenige ‚Anwälte‘ hat und vielleicht erst später oder nie eine Mehrheit finden wird?“ Buttlar, 2007, wie Anm. 29, S. 16.
- 47. Für das gleichnamige BMBF-Forschungsprojekt im Rahmen der Förderrichtlinie „Die Sprache der Objekte“ zeichnen Frank Eckardt, Hans-Rudolf Meier, Ingrid Scheurmann und Wolfgang Sonne als Projektleiter verantwortlich. Start: Februar 2014.
- 48. Georg Simmel hat das als „Fremdwerden der Kultur“ bereits um 1900 antizipiert und das Gefühl des modernen Menschen beschrieben, „von einer Unzahl von Kulturelementen umgeben (zu sein), die für ihn nicht bedeutungslos […], aber im tiefsten Grunde auch nicht bedeutungsvoll“ sind. Ders.: Der Begriff und die Tragödie der Kultur, in: Landmann, M. (Hg.) Das individuelle Gesetz. Philosophische Exkurse, Frankfurt am Main 1968, S. 116-147, S. 144.
- 49. Als ein Beispiel sei auf das schweizerische „Material Archiv“-Projekt verwiesen (materialarchiv.ch/cms).
- 50. S. u. a. Brülls, Holger: Vermassung des Denkmalbegriffs? Zur Ausweisung großer Denkmalzahlen in Großstädten, in: Denkmalpflege in Sachsen-Anhalt, 11. Jg. 2003/2, S. 93-99.
- 51. Hoffmann-Axthelm, Dieter: „Kann die Denkmalpflege entstaatlicht werden?“ Gutachten für die Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen (Entwurf), Berlin 2000.
- 52. Vgl. dazu u. a. Scheurmann, Ingrid: Denkmalwerte heute. Vom historischen Zeugniswert und seiner Substanz in den Denkmaldiskursen des 20. Jahrhunderts, in: Speitkamp, Winfried (Hg.): Europäisches Kulturerbe. Bilder, Traditionen, Konfigurationen (= Arbeitshefte des Landesamts für Denkmalpflege Hessen 23), Stuttgart 2013, S.15-26.
- 53. Sauerländer 1975, wie Anm. 17, S. 123f.
- 54. Ebd., S. 129.
- 55. Bentmann, Reinhard: Der Kampf um die Erinnerung. Ideologische und methodische Konzepte des modernen Denkmalkultus, in: Denkmalräume – Lebensräume, hg. von Ina-Maria Geverus (= Hessische Blätter für Volksund Kulturforschung Bd. 2/3), Gießen 1976, S. 213-246, S. 240f.
- 56. Petzet, Michael: Eine Zukunft für unsere Vergangenheit? – Denkmalpflege im Denkmalschutzjahr 1975, in: Zukunft 1975, wie Anm. 25, S. 7-37, S. 14.
- 57. Sauerländer, 1975, wie Anm. 17, S. 118.
- 58. Ebd., S. 124f.
- 59. Lipp, Wilfried; Petzet, Michael (Hg.): Vom modernen zum postmodernen Denkmalkultus? Denkmalpflege am Ende des 20. Jahrhunderts (= Arbeitsheft 69 (Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege), München 1994. – s. auch: Scheurmann, Ingrid: Wilfried Lipp – postmoderne Denkmalpflege, in: denkmaldebatten.de/protagonisten/wilfried-lipp/wilfried-lipp-postmoderne-denkmalpflege).
- 60. Habermas, Jürgen: Die neue Unübersichtlichkeit. (= Kleine politische Schriften V), Frankfurt/Main 1985.
- 61. Huse, Norbert: Unbequeme Baudenkmale. Entsorgen? Schützen? Pflegen?, München 1997.
- 62. Heuter, Christoph: Zu nahe dran? Bauten der 1960er Jahre als Herausforderung für die Denkmalpflege in: Buttlar/Heuter 2007, wie Anm. 30, S. 28-35, S. 33.
- 63. Capol, Jan: Denkmalpflege für Bauten der Boomjahre?, in: Hassler/ Dumont d’Ayot 2009, wie Anm. 30, S. 210-213, S. 211.
- 64. Haspel, Jörg: 1960 plus – ein ausgeschlagenes Erbe? – Resümee, in 1960 plus, wie Anm. 24, S. 48-53, S. 48.
- 65. Vollmar, Bernd: Baudenkmäler – eine nachwachsende Ressource?! Zur Baukultur der Nachkriegszeit, in: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege. Denkmalpflege Informationen, Nr. 150, Nov. 2011, S. 47-51, S. 50.
- 66. Hahn, Martin: Städtebauliche Denkmalpflege. Siedlungen der 1960er und 1970er Jahre als Gesamtanlagen?, in: Hopfner/Simon-Philipp/ Wolf (Hg.): größer, höher, dichter. Wohnen in Siedlungen der 1960er und 1970er Jahre in der Region Stuttgart, Stuttgart/ Zürich 2012, S. 66-69, S. 67.
- 67 Merk, Elisabeth: Die Metamorphose des Sperrigen. Architektur und Wohnungsbau der 1960er und 1970er Jahre, in: Hopfner/Simon-Philipp/ Wolf (Hg.), 2012, wie Anmerkung 66, S. 24-27, S. 26.
- 68. Brülls, Holger: Denkmalschutz für gerade vergangene Gegenwart? In: Scheurmann, Ingrid (Hg.): ZeitSchichten – Erkennen und Erhalten. Denkmalpflege in Deutschland, Berlin München 2005, S. 290-299, S. 298f.
- 69. Meyder, Simone: Verdichtete Siedlungen als Kulturdenkmale. Ein Inventarisierungsprojekt im Regierungsbezirk Stuttgart, in: Hopfner/SimonPhilipp/Wolf (Hg.), 2012, wie Anm. 66, S. 12f. Ähnlich Schulte, Sabine: Aspekte der Nachkriegsarchitektur im Saarland und und Denkmalpflege, in: kunstlexikonsaar.de/denkmalpflege/artikel/-/aspektenachkriegsarchitektur-im-saarlandund-denkmalpflege.
- 70. So im Rahmen einer Diskussion auf der Tagung Denkmal – Werte – Bewertung in Cottbus 2013, wie Anm. 27.
- 71. Buttlar, Adrian von; WittmannEnglert, Kerstin; Dolff-Bonekämper, Gabi (Hg.): Bauten der Nachkriegsmoderne. Architekturführer Berlin 19491979, Berlin 2013, Vorwort S. IX. – Auch Gerd Weiß spricht von „Leistungen einer abgeschlossenen Kulturepoche.“, ders.: Klötze heute: Die 1960er und 1970er Jahre als kulturelles Erbe und Aufgabe für die Denkmalpflege, in: Klötze, 2012, wie Anm. 11, S. 24-27, S. 26.
- 72. Scheurmann, Ingrid: Denkmalpflege und Denkmalbildung – eine Parallelgeschichte, in: Kommunizieren – Partizipieren. Neue Wege der Denkmalvermittlung (Schriftenreihe des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz 82), Bonn 2012, S. 2738; diess.: Neue Avantgarde? Herausforderungen und Perspektiven der Denkmalpflege zu Beginn des 21. Jahrhunderts, in: Denkmalpflege: Kontinuität und Avantgarde. Jahrestagung der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger e. V. , Erfurt 2013, S. 254-258.
- 73. Schulte 2012, wie Anm. 70.
- 74. Dagegen: Für hässliche Gebäude wird sich niemand engagieren. Der Berliner Senatsbaudirektor Hans Stimmann zum Abriss des Ahornblatts und zur aktuellen Denkmalschutz-Debatte, in: Die Welt, 22.7.2000.
- 75. Bartetzko, Dieter: Gebt doch den Domen ihren Rahmen zurück. Zurück zu den architektonischen Wurzeln, in: FAZ, 20.11.2013.
- 76. Skalecki, Georg: Schleichender Substanzverlust an jüngeren Baudenkmälern in Bremen, in: Die Denkmalpflege 2, 2009, S. 144-148, S. 148. – Auf Substanzverluste infolge energetischer Ertüchtigungen verweist Barz, Andreas: Alles rastert – oder die Nachkriegsmoderne wird historisch, in: kunsttexte 2/2012, S. 3. – S. auch: Hansen, Astrid: Substanz und Erscheinungsbild – Chancen eines denkmalgerechten Umgangs mit der Nachkriegsmoderne, in: Gisbertz 2012, wie Anm. 29, S.152-165, S. 152.
- 77. Capol 2009, wie Anm. 63, S. 210.
- 78. Skalecki 2009, wie Anm. 76.
- 79. Hansen 2012, wie Anm. 76; dies.: Substanz und Erscheinungsbild – Vom Umgang mit dem Baudenkmal der Nachkriegsmoderne, in: Zwischen Scheibe und Wabe 2012, wie Anm. 29, S. 43-51, S. 43f. – Auch Michael Goer und Gerd Weiß plädieren von Fall zu Fall für bildorientierte Instandsetzungen. (Goer, Michael: Siedlungsdenkmalpflege, in: Hopfner/SimonPhilipp/Wolf (Hg.), 2012, wie Anm. 66, S. 70-73, S. 73; Weiß 2013, wie Anm. 71, S. 26).
- 80. Vollmar 2011, wie Anm. 65, S. 51.
- 81. Etwa: Geiger-Schmidt, Edeltrud: Größer, höher, dichter – denkmalwert?, in: Hopfner/Simon-Philipp/ Wolf (Hg.) 2012, wie Anm. 66, S. 6265, S. 65. – Auch Wendland fordert, die „Erarbeitung einer Liste der landesweit zeugnishaftesten und authentischsten Objekte der Nachkriegsmoderne“ (dies. 2012, wie Anm. 21, S. 94).
- 82. Ernst Bacher zit. nach: Huse 2011, wie Anm. 37, S. 19. – S. auch Petzet 1975, wie Anm. 57, S. 21: „Die früher so beliebte Zurückführung auf einen ‚Urzustand‘ […] läßt sich heute nur in Ausnahmefällen, auf keinen Fall aber mit dem Argument der ‚Stilreinheit‘ rechtfertigen.“
- 83. S. Huse, Norbert: Facetten eines Baudenkmals, in: ders. (Hg.): Mendelsohn. Der Einsteinturm. Die Geschich-te einer Instandsetzung, Stuttgart/ Zürich 2000, S. 15-27; Brülls, Holger: Geschichtspositivismus als kulturelle Gefahr, in: Thesis. Wissenschaftliche Zeitschrift der Bauhaus-Universität Weimar, H. 6, 2000, S. 42-69.
- 84. U. a. Escherich 2012, wie Anm. 9, S. 21; Goer 2012, wie Anm. 79, S. 73.
- 85. Wendland 2012, wie Anm. 21, S.87f.
- 86. Scheurmann, Ingrid: Reden über Denkmalpflege – wieder gelesen. Ein Beitrag zur Denkmaldebatte um 1900, in: Die Denkmalpflege, 1/2011, S.17-24.
- 87. Meier 2012, wie Anm. 6, S. 27.
- 88. Huse 2011, wie Anm. 36, S. 19.
- 89. Ebd.
- 90. Buttlar 2007, wie Anm. 29, S. 26.
- 91. Scheurmann 2012, wie Anm. 72, S.30f.
- 92. Riegl 1995, wie Anm. 41, S. 103.
- 93. Ned Kaufman plädiert 2009 für ein umfassendes, in der Gemeinschaft fundiertes Konzept von Story Scapes, S. Glendenning, 2013, wie Anm. 37, S. 426.
- 94. Meier, 2011, wie Anm. 6, S. 26f; ders.: Zwischen Fremdheit und Identität. Zur Alterität des Denkmals, in: Wohlleben, Marion (Hg.): Fremd, vertraut oder anders? Beiträge zu einem denkmaltheoretischen Diskurs, München/Berlin 2009, S. 141-150. – Lipp, Wilfried: Der Mensch braucht Schutz, Geborgenheit und Differenz in der Globalisierung. Konservatorische Perspektiven einmal anders, in: ÖZKD LIV, H. 2/3, 2000, S. 183-188.
- 95. Scheurmann 2013, wie Anm. 13, S. 31.
- 96. Sauerländer 1975, wie Anm. 17, S. 125.
- 97. Ebd., S. 125, 128.
- 98. Riegl 1995, wie Anm. 41.
- 99. Petzet, Duck; Heilmeyer, Florian (Hg.): Reduce, Reuse, Recycle. Ressource Architektur, Stuttgart 2012.
- 100. Beck, Ulrich: Das Zeitalter der Kosmopolitisierung, in: FAZ, Nr. 206, 5.9.2013.
- 101. Delitz/Fischer 2011, wie Anm. 10, S. 32.
- 102. Haskell 1995, wie Anm. 15, S. 299. – Die Inschrift ist heute über dem Eingang des Museums Strona Glówna in Krakau angebracht.